Bergbaugeschichte - Seite 2

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Die erste Aufzugmaschine fand 1833 im nahe liegenden Kolm-Saigurn ihre Anwendung und erleichterte den personalintensiven Sackzug zu Tal und den teuren Bergtransport von verschiedensten Betriebs- und Bedarfsartikeln hinauf auf höher gelegene Stollen.

Die Lebensbedingungen der Bergarbeiter vom 16. bis zum 19. Jahrhundert waren zwangsläufig gewissen Veränderungen unterworfen. Von echter Kinderarbeit, also der gezielten Ausbeutung kindlicher Arbeitskraft, konnte im Bergbau der Hohen Tauern allerdings nie gesprochen werden. Vielleicht hatte im 16. Jahrhundert auch die überaus hohe Kindersterblichkeit – 50 Prozent der geborenen Kinder erreichten ihr erstes Lebensjahr nicht – dazu beigetragen, den eigenen Nachwuchs langfristig etwas schonender zu behandeln.

Die Knappen waren mit wenigen Ausnahmen fest in die bäuerliche Lebenswelt eingebunden, ihre Arbeitszeit variierte erheblich, der Lohn reichte, um sich an den Feiertagen den wenigen Abwechslungen, meistens dem Wirtshaus, hinzugeben. Urlaub kannten sie keinen, doch bestand ein gewisser Ausgleich durch die damalige hohe Zahl der christlichen Feiertage, sodass die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage im Jahre 1871 bei ungefähr 270 Tagen lag.

Bis zum Jahre 1875 betrieb der Staat den Goldbergbau in Rauris. Wohl eher um der armen Bevölkerung Arbeit zu geben als Gewinne einzufahren. Diese Ansicht vertrat zumindest die Salzburger Handelkammer der damaligen Zeit.

Ignaz Rojacher, der letzte Goldknappe des Raurisertals bescherte der Zeit einige weitere bedeutende Innovationen wie den so genannten Bremsbergaufzug, er forcierte das Wirtsgeschäft, die Telefonverbindung und das Postwesen. Zudem gilt er als einer der Gründerväter für das heute noch bestehende Wetterobservatorium am Hohen Sonnblick (3.104 Meter) ein.

Zahlreiche Spuren des historischen Bergbaus zeigen sich heute noch in greifbarer Nähe: Dutzende Stollen, teilweise verfallene Knappenhäuser, das Radhaus (2161m), eine Waschanlage, das Bremser-Häusl (2331m) und andere Reste der Bergmannszeit sind heute auf dem Rauriser Tauerngold-Rundwadnerweg zu sehen.

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